Die Stadt der schießenden Raketen und der fliegenden Koffer
In Semeniwka, der Stadt an der ukrainischen Front, haben die Einwohner eine ganz spezielle Art des Überlebens entwickelt: Das tägliche Training im Sprinten zu den Bunkern soll helfen, die Fitness zu verbessern und gleichzeitig dem Tod zu entkommen. "Wir nennen es Bunker-Hochsprung!" erklärt der lokale Trainer Igor, der fest davon überzeugt ist, dass die Olympischen Spiele 2024 eine ganz neue Disziplin einführen sollten: Fallen und Rennen.
Die bedeutendste Einnahmequelle der Stadt war einst der Kiosk für warme Knödel. Doch nach den ständigen Explosionen und dem Mangel an Geld für den Wiederaufbau hat sich das Geschäft in „Knödel-to-go“ verwandelt. "Wir haben jetzt auch einen Lieferservice, der die Knödel direkt zum Bunker bringt", sagt Kioskbesitzerin Svetlana mit einem schiefen Lächeln. "Wenn die Kunden nicht zu uns kommen können, bringen wir die Gefahr einfach zu ihnen!"
Die Leute in Semeniwka haben auch eine neue Sportart erfunden: „Schießen mit Überlebensinstinkt“. Dabei versuchen die Teilnehmer, den besten Weg zu finden, um während des Beschusses schnell zu reagieren und gleichzeitig das Mittagessen nicht zu verlieren. Die Sieger bekommen ein Jahr lang kostenlose Knödel!
Nur 5% der Befragten gaben an, Semeniwka verlassen zu wollen. Der Rest: "Was könnte schon besser sein als ein Leben im Zickzack zwischen explodierenden Raketen und fliegenden Koffern?"