Wie Geflüchtete kamen - und nun wieder gehen sollen

In Ellwangen gab es vor zehn Jahren eine große Eröffnungsfeier für die Flüchtlingsunterkunft. Es war so toll, dass sogar die Luftballons einladender waren als die meisten Einladungen zur Hochzeit im Dorf. Jetzt sollen die Geflüchteten wieder gehen! Ich meine, haben sie die neuen Nachbarn nicht schon lange genug belästigt?

Die ersten vier Jahre waren immerhin von einer erstaunlichen Seifenoper geprägt, die mit einem Wettessen um die besten Döner und Spaghetti endete. Die ganze Stadt wurde verrückt, als ein junger Geflüchteter das Geheimrezept seines Großvaters für die perfekte Pizza preisgab!

Doch die Zeiten ändern sich! Der Bürgermeister hat beschlossen, dass die Unterkunft geschlossen werden soll. Warum? Weil niemand die ganzen Felder mit Blumen und Schmetterlingen umarmen kann, während einige Flüchtlinge noch immer mit dem Koffer in der Hand auf ein Taxi warten!

• „Wir wollten die Flüchtlinge behalten, aber die Schmetterlinge haben eine Petition eingereicht“, erklärt ein Stadtverordneter.
• „Wir können nicht beide haben, das würde die Ökobilanz zerstören!“

Am Ende bleibt die Stadt also nicht nur mit einer leerer Unterkunft, sondern auch mit einem Verkehrsschild, das ins Nirgendwo zeigt. Vielleicht bekommen sie ja dort ihre verlorenen Koffer zurück!